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Es werden Posts vom August, 2020 angezeigt.

Am liebsten mag ich Monster - Emil Ferris

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Einer der größten Würfe der letzten Jahre in der Comicbranche war definitiv das Werk van Emil Ferris. Das Debut der Amerikanerin hat 2017 auf eindrucksvolle Weise gezeigt, was im und mit dem Medium Comic alles möglich ist. Ein Umfang, eine Komposition, die ihres gleichen sucht. Auf über 400 Seiten im Collegebook Design verschmelzen hier Bildgeschichte, Notizblock und Kunsthistorie zu einer nie dagewesenen Einheit. Horror und Pulp treffen auf die Großen der Kunstgeschichte. Das ganze noch verwoben mit einem Coming of Age, Kriminal- und 3. Reich Aufarbeitungsplot, der aber nie den moralischen Zeigefinger in die Wunden legt, sondern den Leser eher zum mitfühlenden Teilhaber der Geschichte werden lässt. Ferris versteht es auf sehr einfühlsame Weise Erinnerungen an alte Pulphefte und Filme wachzuhalten, den Leser ohne belehren zu wollen, an die großen Meister der Kunst heranzuführen, gleichzeitig aber einen solchen Spannungsbogen aufzubauen und zu halten, dass man den Wälzer nur sehr

300 - Frank Miller

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Bei Frank Millers 300 haben wir es sicherlich mit einem sehr zwiespältigen Material zu tun. Miller ist dabei in seinem Mini Schlachtenepos keinesfalls an der Darstellung einer historischen Realität interessiert als viel mehr am Moment des Augenblicks. An Farbe, an Gefühl, Liebe, Schmerz und bedingungsloser Heimatliebe. Im Gegensatz zur späteren Verfilmung haben seine Figurenentwürfe nichts schönes, sind vielmehr roh und teilweise abstoßend und doch gelingt es einem nicht wegzusehen, der Leser wird zu Voyeur, dem es nicht möglich ist wegzusehen. Durch den Kunstgriff eines in das Geschehen eingebundenen Erzählers, gelingt dies dann auch bis zur Perfektion. Der Leser kann ins Geschehen eintauchen, mitfiebern, ohne sich die teils martialische Lebenswelt zu eigen machen zu müssen. Aberglaube, Sex, Perversionen aller Art, Korruption und abartiges Machtstreben ist wie durch die Distanz eines sicheren Fernrohrs in die Vergangenheit beobachtbar und im ungewöhnlichen Querformat mehr als erl

AB IRATO von Thierry Labrosse

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So, dass ist also dieser Monent, wenn man feststellt, dass man doch einen sehr, sehr schlechten Comic in seiner Sammlung hat... Zur Handlung: "Man war ja gewarnt. Im Jahr 2111 steht das halbe Land unter Wasser, und auch Montreal sieht in weiten Teilen aus wie Venedig, nur deutlich schäbiger. Was bedeutet, dass man enger zusammenrücken muss. Den jungen Riel hält das trotzdem nicht davon ab, der Langeweile in der Provinz zu entfliehen und sein Glück in der Metropole zu suchen, wo er optimistisch und arglos ein Schlafschließfach bezieht. Dabei bricht in der überbevölkerten Stadt gerade ein Aufstand der Zukurzgekommenen aus, den die Polizei mit großer Härte bekämpft. Und im Hintergrund agiert ein mächtiger Konzern, der mittels Genmanipulation einigen Privilegierten verspricht, bis zu 200 Jahre alt zu werden. Allerdings erzeugt diese Therapie womöglich gravierende Nebenwirkungen, und eine mysteriöse Einzelkämpferin hat es offenbar auf den Konzernchef abgesehen... Ahnungslos wi