AB IRATO von Thierry Labrosse


So, dass ist also dieser Monent, wenn man feststellt, dass man doch einen sehr, sehr schlechten Comic in seiner Sammlung hat...

Zur Handlung:

"Man war ja gewarnt. Im Jahr 2111 steht das halbe Land unter Wasser, und auch Montreal sieht in weiten Teilen aus wie Venedig, nur deutlich schäbiger. Was bedeutet, dass man enger zusammenrücken muss. Den jungen Riel hält das trotzdem nicht davon ab, der Langeweile in der Provinz zu entfliehen und sein Glück in der Metropole zu suchen, wo er optimistisch und arglos ein Schlafschließfach bezieht. Dabei bricht in der überbevölkerten Stadt gerade ein Aufstand der Zukurzgekommenen aus, den die Polizei mit großer Härte bekämpft. Und im Hintergrund agiert ein mächtiger Konzern, der mittels Genmanipulation einigen Privilegierten verspricht, bis zu 200 Jahre alt zu werden. Allerdings erzeugt diese Therapie womöglich gravierende Nebenwirkungen, und eine mysteriöse Einzelkämpferin hat es offenbar auf den Konzernchef abgesehen... Ahnungslos wie er ist, dauert es nicht lang, bis Riel in diesem brodelnden Hexenkessel zwischen die Fronten gerät. Als jedoch auch noch Neve, seine Freundin aus dem Schließfach nebenan, entführt wird, muss er handeln."

Das alles hört sich soweit nett an und verspricht eine tiefgründige Story. Leider wird genau das an keinem Punkt erfüllt. vielmehr bekommt man den Eindruck, dass  Thierry Labrosse wahllos die Storys einiger schlechter Filme geplündert hat.
Der Plot ist so dünn wie Papier und lässt sich sehr kompakt zusammenfassen: Ein Konzern hat durch Genexperimente einen Weg gefunden das menschliche Altern zu verlangsamen. Eine Probantin entkam und besitzt Superkräfte (was auch sonst), die sie zur Bekämpfung des Firmenimperiums einsetzt, spielt darüber hinaus aber keine wirkliche Rolle für das Ganze. Am Rande noch eine kleine Lovestory mit den ewig gleichen, ausgelutschten Charaktären... bla bla...

Ansonsten ist einfach alles derartig nichtssagend, dass es mir sogar egal war ob jemand stirbt, einen Kopfstand macht oder sich sonstwie betätigt - selten hatte ich so etwas emotionsfreies in Händen. Selbst das Artwork ist bestenfalls als unterer Durchschnitt zu bezeichnen. 

Einzig die sehr wertige Aufmachung des Bandes als überformatiges Hardcover und das wundervolle matte Papier konnten mich überzeugen. 

Fazit: All das hat man schon tausendfach sehr viel besser gesehen. Man fühlt sich beim lesen einfach so, als würde man Gemini Man sehen - ganz schlecht unterhalten...

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